Zurück ins Leben

Als ich 2019 zum ersten Mal am Karwendelmarsch teilnahm, war meine Welt noch in Ordnung.

Einen Monat später bekam ich die schreckliche Diagnose „Brustkrebs“, und das mit gerade mal 37 Jahren. Ich nahm den Kampf auf mich und brachte in 9 Monaten meine Chemotherapie, OP und Bestrahlung hinter mich, immer von meinem Sohn und meiner Familie und Freunden unterstützt.

Mein großes Ziel war es, noch mal beim Karwendelmarsch teilzunehmen und die 52km zu schaffen. Meine Kondition litt sehr unter der Therapie, aber ich behielt mein Ziel im Auge und trainierte fleißig.

Der Tag rückte näher und zum Glück gab es doch wieder die Restplatzbörse, damit ich mir eine Karte sichern konnte.

Das Wetter spielte leider nicht so gut mit, aber das war mir egal. Ich hatte ein Ziel und wollte es einfach schaffen, in welcher Zeit auch immer.

Mit dem Bus ging es nach Scharnitz und wir starteten zu viert um 6 Uhr mit unserem Marsch. Im Gegensatz zu 2019 (warm und den ganzen Tag Sonnenschein) war das Wetter schon eine Herausforderung! Von Starkregen, Nebel, Wind und sogar Schneefall war alles dabei, erst am Nachmittag hörte es endlich auf zu regnen. Die Landschaft im Karwendel hat trotz des Wetters einiges zu bieten und ich konnte es richtig wahrnehmen und genießen.

Im Ziel angekommen (sogar mit einer besseren Zeit als 2019!) war ich so unglaublich stolz auf mich! Ich habe gelernt: auch wenn man Rückschläge erleidet, soll man nicht aufgeben, sondern kämpfen, es zahlt sich aus!

Der Karwendelmarsch 2022 wartet schon auf mich, ich bin bereit! An dieser Stelle möchte ich mich bei den Organisatoren und den zahlreichen freiwilligen Helfern bedanken, die diese Veranstaltung überhaupt möglich machen. Ihr seid spitze! DANKE!

Sylvia