Meine Karwendelmarsch G’schicht

Mein inoffiziell 9. Mal

Was soll ich sagen?!? Dieses Jahr zum inoffiziellen 9. Mal (seit 2013) dabei gewesen. Auch letztes Jahr 2020 konnte ich durch den Unlimited die Strecke genießen.

Wie jedes Jahr buchte ich meinen Transfer von meinem Heimatort Richtung Scharnitz, welcher nicht nur sehr praktisch ist, sondern auch sehr gut angenommen wird. Wie auch immer jedes Jahr traf ich meinen Kollegen Moritz im Bus, welcher dieses Jahr schon das inoffiziell 10. Mal dabei war. Das ist schon quasi Tradition.
Dieses Jahr war zusätzlich zur Startnummernabholung noch eine COVID – Kontrolle (egal welche Meinung jeder dazu hat) direkt an der Straße zum Veranstaltungsgelände. Aus meiner Sicht gut organisiert, da es KEINEN Stau gab. Auch bei der Startnummernausgabe konnte ich gut vorankommen und bei der Gepäcksausgabe ebenso.
Die neue Organisation mit der Aufteilung Läufer – Wanderer gefällt mir persönlich sehr gut. Die, die Laufen, können vorne weg sprinten, die, die gehen, danach gemütlich nachhatschen.

Nun war es kurz vor 6 Uhr in der Früh, die Spannung wird aufgeheizt mit Musik, ich nehme noch meinen Glücksbringer (Mütze meiner damals 3 Wochen alten Tochter in die Hand) dann kam schon der Countdown 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1-PUMM. Die Scharnitzer Schützenkanone gab den Startschuss für den Karwendelmarsch 2021.

Langsam näherte ich mich dem Startbogen und dann gings schon los Richtung Sonnenaufgang und Karwendelhaus. Ich kam gut voran, nahm mir aber vor nicht zu laufen, da ich die letzten Jahre durch anfängliches Laufen viel Zeit verschenkt habe zum Schluss. Die Minuten vergingen und ich kam auch schon bald an der Larchettalalm vorbei zum Schafstallboden, wo die erste Labe auf mich wartete. Danach gings recht zügig weiter, doch kurz vor dem Aufstieg zum Karwendelhaus musste ich meine Regensachen anziehen – zumindest mal einen Teil. Der Regen wurde immer mehr und beim Karwendelhaus hatte ich mir schon gedacht, wenn das länger so weiter geht, muss ich noch mehr anziehen – gesagt – getan – am kleinen Ahornboden durfte ich mir im Sanitätszelt schnell was überziehen und weiter gings – 4 schichtig.
Der Aufstieg zur Falkenhütte war dann anstrengend, aber ich wusste ja, was auf mich zukommt. Schön zu sehen war, dass ich in einem Teilnehmerfeld war, die ca. mein Tempo hatten, und ich nicht viel überholen musste, aber auch nicht viel überholt wurde. Kurz nach der Falkenhütte fragte mich eine Teilnehmerin, ob ich nicht ein Foto von Ihr schießen würde, da sie extra aus Berlin hierher angereist war und ihre Freundin dort ihr das sonst nie glauben würde.
Ich war nun auf dem für mich beeindruckensten Abschnitt – Falkenhütte – Hohljoch – Engalm, welchen ich wirklich genoss. Ich weiß nicht warum, aber das Panorama des Hohljoches beeindruckt mich immer wieder. Nur die letzten Meter in der Wiese kurz vor der Engalm sind mir immer ein Grauen.Nach einem kleinen Sturz am Hohljoch schaffte ich es in die Engalm, wo ich einen anderen Teilnehmer vom Start traf, der mir sagte, dass er es lassen wird wegen den Wetterbedingungen. Ich zögerte kurz, dachte, „Isses nicht etwa gscheiter es zu lassen, Binssattel wird extrem rutschig sein“ aber ich hörte nicht darauf, sondern ging einfach weiter zur Binsalm und weiter zum Binssattel, was wie immer SEHR anstrengend war. Oben angekommen hatte ich mich nicht getäuscht. Keine Stöcke dabei – es war eine Rutschpartie vom Sattel bis zum Wasserfall – mein Fazit – 2022 werden Stöcke mitgenommen.
Danach die letzten 10km ging ich zügig und beständig hinaus zum schönen Achensee, wo ich dann knapp unter 9 Stunden ankam. Ein Gefühl der Freude überkam mich. Meine Freundin und meine Tochter, an die ich am Weg sehr viel dachte, gaben mir sehr viel Kraft.

Fazit:
Ich werde auch 2022 (sofern sich die Maßnahmen für Ungeimpfte nicht negativ auswirken) dabei sein. Ich muss ja mein inoffizielles 10. Mal gebührend feiern. Das Einzige, was eventuell einmal überdacht werden sollte ist die Wertung der Wanderer. Mir ist klar – ein Läufer läuft und je schneller er/sie ist, desto besser ist die Platzierung. Jedoch finde ich, dass beim Wandern nicht die Zeit zählt sondern die Strecke selbst. Die Idee wäre hier, dass entweder eine Richtzeit ausgesucht wird (alles unter der gewissen Zeit ist Lauf, alles drüber ist Marsch) oder ein Mittelwert der Zeit beim Marsch genommen wird. Ich war 2016 als Läufer dabei und hatte aus meiner Sicht mit 6:17 eine verdammt gute Zeit, aber es waren immerhin noch 7 Marschierer dabei, die schneller waren. Und eine Strecke mit 52 km und 2200 hm kann man nicht unter 6 Stunden gehen. In dem Fall melden sich viele Läufer beim Marsch an, dass sie ja eine bessere Platzierung haben, und das ist doch nicht Sinn hinter einem „Marsch“.

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